Karoline Humer zeigte in ihrem spannenden Vortrag dem Publikum die Welt der modernen Nutztierhaltung. Im Fokus standen Innovationen des Lely Center Enns, das mit derzeit 85 Mitarbeitenden, darunter 32 Servicetechniker und 7 Herdenmanager, die landwirtschaftliche Praxis nachhaltig unterstützt.
Lely ist ein Pionier in der Entwicklung von Hightech-Lösungen für Milchvieh-Betriebe. Die Produkte und Technologien reichen von Melkrobotern über Fütterungs- und Reinigungssysteme bis hin zu umfassenden Managementtools. Besonders hervorgehoben wurde ein Meilenstein des Unternehmens: Der Verkauf des tausendsten Melkroboters im vergangenen Jahr.
Innovationen für Tier und Betrieb
- Lely Vector: Ein automatischer Misch- und Fütterungsroboter, der Futter optimal vorbereitet und verteilt.
- Lely Discovery: Ein Reinigungssystem für Spaltenböden mit Wasserdüsen für maximale Effizienz.
- Lely Juno: Ein Futteranschieberoboter, der die Tiere zuverlässig mit Futter versorgt.
- Lely Calm & Urban Alma Pro: Technologien für die automatisierte Kälberfütterung mit Hygiene-Features wie UVC-Licht.
- Lely Cosmix und Lely Luna: Systeme zur individuellen Futterversorgung und eine automatische Wohlfühl-Kratzbürste für Tiere.
Effizienz durch Daten
Lelys Managementsysteme bieten Landwirten detaillierte Einblicke in die Tiergesundheit und Betriebseffizienz. Sie überwachen Daten wie Milchleistung, Futteraufnahme und das Verhalten der Tiere. Sogar Milchanalysen – von Fettgehalt bis zur Leitfähigkeit – können direkt durch Melkroboter durchgeführt werden.
Diese Technologien sind mehr als nur Werkzeuge: Sie revolutionieren die Tierhaltung und ermöglichen nachhaltigere und effizientere Betriebsweisen – ein bedeutender Beitrag für die Zukunft der Landwirtschaft.
Stallworkshop - Learning by Doing
Am Freitag, den 30. November, öffnete Markus Gruber für die Höhere Landwirtschaftliche Bundeslehranstalt St. Florian die Türen seines modernen Milchviehstalls, der zu den fortschrittlichsten in Österreich zählt, was dank der engen Zusammenarbeit mit der Firma Lely ermöglicht wurde. Der Betrieb umfasst rund 150 Fleckviehrinder, darunter 65 Milchkühe. Bei einer detailreichen Führung erhielten die Schülerinnen und Schüler spannende Einblicke in die innovative Technik und Arbeitsweise des Betriebs, der auf Effizienz und Tierwohl setzt.
Die Tour begann am Futtertisch der Kühe und führte weiter zu den Silos, in denen das Futter für die Tiere gelagert wird. Ein Highlight des Betriebs ist der vollautomatisierte Fütterungsroboter „Lely Vector“, der bis zu fünfmal täglich frisches Futter mischt und verteilt. Diese Technologie reduziert den Arbeitsaufwand erheblich und sorgt sowohl für eine gleichmäßige als auch bedarfsgerechte Ernährung der Kühe.
Auch die automatischen Mistschieber der Firma Lely sorgen dafür, dass die Laufflächen der Tiere stets sauber bleiben. Durch diese mechanische Reinigung wird der Stall hygienisch gehalten und die manuelle Entmistung erheblich reduziert. Besonders bemerkenswert ist auch der „Lely Astronaut A5“, ein Melkroboter, der die traditionelle Melkstandtechnik ablöst. Statt wie gewohnt zweimal am Tag zu melken, werden die Kühe mit diesem Roboter im Schnitt 2,7-mal täglich gemolken. Die Kühe können rund um die Uhr selbstständig den Melkstand aufsuchen und sich von dem Roboter melken lassen. Dies führt nicht nur zu einer höheren Milchleistung, sondern auch zu einer stressfreieren Haltung, da die Tiere dann gemolken werden, wenn es für sie am angenehmsten ist.
Neben der Versorgung der erwachsenen Rinder wird auch die Fütterung der Kälber durch moderne Technik optimiert. Auch zum Füttern der jungen Tiere wird ein Kälbertränkeautomat der Firma Lely eingesetzt, der es den Kälbern ermöglicht, alle zwei Stunden jeweils zwei Liter Milch zu trinken. Diese regelmäßige Versorgung fördert die gesunde Entwicklung der Tiere und sorgt für eine bessere Futteraufnahme.
Im Anschluss an die Führung fand ein Stallworkshop statt, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in vier Gruppen aufgegliedert wurden. Jede Gruppe beschäftigte sich mit einem Aspekt des Betriebs: „Fütterung und Fütterungskontrolle“, „Sensoren und Datenbearbeitung“, „Tierhaltungs-Check“ und „Viehhaltungskonzept“. Dabei wurden die Gesundheit der Kälber überprüft, die Zusammensetzung des Futters analysiert, die Bauweise des Stalls begutachtet und die Leistungsdaten des Betriebs ausgewertet.
Auch ein Interview mit Markus Gruber, dem Betriebsleiter, wurde durchgeführt, um die Hintergründe der modernen Technik und der Betriebsführung näher zu erläutern.
Die Ergebnisse des Workshops bestätigten, dass sich sowohl die Kühe als auch die Kälber in sehr guter Verfassung befinden. Der Betrieb von Markus Gruber zeigt auf, wie durch den Einsatz innovativer Technologie nicht nur die Arbeitsprozesse auf einem landwirtschaftlichen Betrieb optimiert werden, sondern auch das Wohl der Tiere gefördert wird.
Angesichts des Erfolgs dieses Betriebs stellt sich die Frage, ob ähnliche Technologien und Konzepte in Zukunft auch auf anderen landwirtschaftlichen Betrieben Anwendung finden könnten. Die fortschreitende Automatisierung und der Fokus auf Tierwohl könnten der Schlüssel zu einer nachhaltigeren und effizienteren Landwirtschaft sein.