Schon 1991 wurde das Biomasseheizwerk errichtet. Als Antwort auf den geplanten Anschluss an das Erdgasnetz gründete sich die Genossenschaft Bioenergie Reichenthal und errichtete das Biomasseheizwerk. Rückblickend war das eine sehr weitsichtige Entscheidung. Denn die Energie für Heizen und Warmwasser wurde mit lokal vorhandenen Ressourcen zur Verfügung gestellt. Reichenthal kam somit nie in die Verlegenheit, von russischem Gas oder saudiarabischem Erdöl abhängig zu sein und liefert den Kunden seit mehr als 30 Jahren klimafreundlich Wärme.
Einen großen Anteil daran hat Rudolf Traxl, der Obmann der Genossenschaft Bioenergie Reichenthal. Seinen Ausführungen und Erklärungen über die Energieanlagen und die Entwicklung der Genossenschaft bzw. die Energieversorgung in der Gemeinde zuzuhören, war eine große Freude. Mehr als 100 Gebäude sind an das Nahwärmenetz angeschlossen. Die Energieanlagen werden laufend verbessert und erweitert. Seit zwei Jahren ist eine Holzverstromungsanlage in Betrieb. Diese liefert Wärme und elektrischen Strom. Der Großteil der Hackschnitzel für die Holzverstromung, die besondere Qualitätskriterien aufweisen müssen, kommt von einem nahegelegenen Betrieb mit Sägewerk.
Arbeitsplätze und Wertschöpfung bleiben in der Region. Ein Best Practice Beispiel für unabhängige, eigenständige und klimafreundliche Energieversorgung, die viele Nachahmer finden sollte. Die Schülerinnen und Schüler werden davon profitieren und können selbst eine aktive Rolle bei der Umstellung der Energieversorgung von fossile auf erneuerbare Energie spielen. Die HLBLA St. Florian unterstützt so die Energiewende durch die Ausbildung der Jugendlichen und durch die Vorbildwirkung einer eigenen unabhängigen und klimafreundlichen Energieversorgung am Schulstandort.