Ein Blick über den Tellerrand – Abschlusslehrfahrten der 4. Jahrgänge

Für die 4. Jahrgänge ging es im Rahmen der jährlich stattfindenden Abschlusslehrfahrten kurz vor den Sommerferien über die Grenzen Österreichs nach Deutschland, Frankreich, in die Schweiz und nach Italien.

An der HLBLA St. Florian ist es Tradition, dass es sogenannte „Abschlusslehrfahrten“ für die 4. Jahrgänge gibt, welche in der Regel fünf Tage dauern. So begaben sich die Schülerinnen und Schüler aus dem 4A- sowie 4B-Jahrgang in der vorletzten Woche vor den Sommerferien auf die Reise.

Der 4A-Jahrgang wählte als Reiseziel das wunderschöne Gebiet der Toskana. Auf dem Weg wurde ein erster Zwischenstopp bei einem Prosciutto-Betrieb eingelegt. Dort wurden den Schülerinnen und Schülern die Geschichte des Betriebes sowie die Herstellung des beliebten Schinkens erläutert. Eine Verkostung mit Wein rundete den Besuch ab und stimmte die Gruppe auf die kommenden Tage ein.

In Montecantini Terme, einem malerischen Ort in der Oberen Toskana, bezog die Klasse mit ihren beiden Begleitlehrpersonen ihr Hotel. Dieser Ort diente als perfekter Ausgangspunkt für die geplanten Ausflüge.

Am Montag trotzte die Gruppe dem heftigen Regen und erkundete die Stadt Florenz im Rahmen einer geführten Besichtigung. Die Schülerinnen und Schüler waren beeindruckt von den prächtigen Marmorfiguren wie Michelangelos David und dem Neptunbrunnen. Florenz, die Wiege der Renaissance, bot mit seinen historischen Bauwerken und Kunstschätzen einen faszinierenden Einblick in diese bedeutende Epoche.

Der nächste Tag führte die 4A-Klasse nach San Gimignano, eine wunderschöne mittelalterliche Stadt, die vor allem für ihre vielen Türme bekannt ist. Bei einer Stadtführung erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Einblicke in die Geschichte der Stadt und genossen das „beste Eis der Welt“. Anschließend besuchte die Gruppe die Fattoria San Donato zur Weinverkostung. Der Chef des Weinguts erzählte spannende Geschichten über den Betrieb und den Weinbau in der Toskana.

Auf dem Rückweg zum Hotel machte die Gruppe einen Zwischenstopp in der familiengeführten Nudelfabrik Martelli Pastificio im Ort Lari. Hier konnten sich alle mit leckeren Nudeln wie Tagliatelle und Spaghetti eindecken und den Produktionsprozess hautnah erleben.

Am 26. Juni stand die Hafenstadt Livorno auf dem Programm. Bei herrlichem Wetter unternahm die Gruppe eine Schifffahrt entlang der Fossi Medicei di Livorno, den Kanälen der Stadt. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren viel über die Geschichte und die mittelalterlichen Bauten Livornos. Nach einer stärkenden Mittagspause verbrachte die Gruppe die anschließende Zeit an einem Strand in der Nähe von Livorno, wo sie das schöne Wetter und den Sandstrand genossen. Auf dem Rückweg zum Hotel wurde ein obligatorischer Zwischenstopp in Pisa eingelegt, um das berühmte Foto vom schiefen Turm zu machen.

Am Donnerstag, den 27. Juni, besuchte die Gruppe am Vormittag das Vespa-Museum Piaggio in Pontedera und staunte über die verschiedenen Vespa-Modelle. Danach ging es zur Besichtigung einer Käserei (Caseificio Busti SNC) in der Region Pisa, wo eine leckere Käseverkostung auf die Schülerinnen und Schüler wartete.

Vor der Heimreise stand am letzten Tag noch ein besonderes Highlight auf dem Programm: die Besichtigung der größten privaten Lamborghini-Traktoren-Sammlung der Welt. Der Neffe von Ferruccio Lamborghini stellte die Modelle vor und beeindruckte die Gruppe, indem er die ältesten, aber noch voll funktionsfähigen Maschinen startete. Die Schülerinnen und Schüler erhielten einen Einblick in die Geschichte der Lamborghini-Traktoren, die ursprünglich als günstige Maschinen für arme Landwirte konzipiert wurden.

Die Gruppe kehrte gegen Abend mit vielen neuen Eindrücken und unvergesslichen Erlebnissen nach Österreich zurück. Die Reise in die Toskana war ein voller Erfolg und bot den Schülerinnen und Schülern eine einzigartige Mischung aus Bildung, Kultur, Kulinarik und Genuss.

Der 4B-Jahrgang verbrachte die Abschlusslehrfahrt in Straßburg. Auf der langen Anreise wurden zwei Betriebe besichtigt: Zum einen der Milchviehbetrieb Keller, der zusätzlich zu seiner beinahe geschlossenen Milchviehhaltung eine Biogasanlage in Baden-Württemberg betreibt. Zum anderen sollte ein Schafbetrieb besichtigt werden, jedoch befanden sich sämtliche Schafe auf einer Weide im militärischen Sperrgebiet. Eindrücke konnten vom Hof, der Bewirtschaftungsweise und den paar Lämmern im Stall dennoch gewonnen werden.

Die ganze Woche über wohnte die Gruppe zentral in Straßburgs Innenstadt nahe dem berühmten Gerberviertel Petite France mit den schönen Fachwerksbauten. Der Aufenthalt in einer Großstadt war für viele neu und beeindruckend anders. Abends wurde das Straßburger Nachtleben erkundet.

Am ersten Tag wurde in Straßburg das Europaparlament besichtigt, nachmittags gab es eine Stadtführung mit sehr vielen Details zur Stadt im „liebevollen“ französischen Akzent. Neben der Kathedrale Münster wurden kleine Gässchen und besondere Gebäude erkundet. Straßburg ist zudem im Jahr 2024 zur Welthauptstadt des Buches ausgezeichnet worden. Während der Schifffahrt auf der Ill wurde eine kleine, aus Holz errichtete Schleuse passiert. Der Audioguide für Kleinkinder hat es den meisten Schülerinnen und Schülern angetan.

Am Dienstag wurde ein typischer Munster-Käsebetrieb besichtigt, mittags gab es in der Stadt Colmar ein originelles Flammkuchenessen. Während der Busfahrt erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zahlreiche Infos zur französischen Landwirtschaft von ihrem Reiseführer Karl. Abends wurde der Weinbaubetrieb der Familie Ruhlmann-Schutz besucht. Nach einer ausführlichen Information über den elsässischen Weinbau wurden einige Weine auch verkostet. Dadurch waren sie perfekt eingestimmt für das letzte Gruppenspiel der österreichischen Mannschaft bei der EURO, das in Straßburgs Straßencafés angeschaut wurde.

Der nächste Stag stand im Zeichen der Landwirtschaft mit Sauerkrautproduktion und einem Milchviehbetrieb in der Umstellung zur biologischen Wirtschaftsweise. Dort gab es wieder Käse zu verkosten. Am Nachmittag wurde bei der Schokoladenfabrik Daniel Stoffel Schokolade verkostet und das Städtchen Ribeauville, ein kleines Weindorf mit Wehrburgen und historischen, blumengeschmückten Häusern, erkundet.

Den vorletzten Tag verbrachte der 4B-Jahrgang in der Schweiz. Ohne Handynutzung wurde zunächst Basel besichtigt und am Nachmittag ein Legehennenbetrieb besucht. Der letzte Abend war beim gemeinsamen Abendessen sehr gemütlich.

Die lange Heimreise am Freitag wurde durch den Besuch bei Horsch Leeb Landmaschinen, einem Hersteller von Spritzmaschinen, aufgewertet. Dort bekamen sie neben einer exzellenten Führung auch eine großartige Verpflegung für den restlichen Nachhauseweg.

Am Abend kehrte auch die 4B-Klasse voller neuer Eindrücke und unvergesslicher Erlebnisse nach Österreich zurück. Die Abschlusslehrfahrten boten den Schülerinnen und Schülern eine einzigartige Möglichkeit, über den Tellerrand zu blicken und wertvolle Erfahrungen zu sammeln sowie auch die Möglichkeit, den eigenen Horizont zu erweitern.

Veröffentlicht am 05.09.2024