Im Laufe der 5-jährigen Ausbildung an der Höheren Landwirtschaftlichen Bundeslehranstalt St. Florian sind drei Pflichtpraktika zu absolvieren. Zwei davon in der Dauer von 4 Wochen und die sogenannte „Große Praxis“ in der Dauer von 14 Wochen zwischen dem 3. und 4. Jahrgang.
Vor dem Schulschluss der 3. Jahrgänge der HLBLA St. Florian fanden noch zahlreiche spannende sowie abwechslungsreiche Aktivitäten statt, beispielsweise Exkursionen, Betriebsbesichtigungen und Veranstaltungen.
Exkursionen in den Fächern „Obstbau“ und „Gemüsebau“
Die Schülerinnen und Schüler haben im Laufe ihrer Ausbildung an der Höheren Landwirtschaftlichen Bundeslehranstalt St. Florian auch zahlreiche Wahlmöglichkeiten, beispielsweise können sie sich zwischen „Obstbau“ oder „Gemüsebau“ entscheiden.
Im Unterrichtsfach „Obstbau“ dreht sich alles um Obst – dies reicht von der Baumpflanzung über Baumschnitt, Düngung und Pflanzenschutz bis zur Ernte und Lagerung. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit allen obstbaulich relevanten Themen, um qualitativ hochwertiges Obst und beste Verarbeitungsprodukte zu erzeugen.
Damit die Praxis nicht zu kurz kommt, üben sie in der eigenen Obstanlage den fachgerechten Baumschnitt oder führen verschiedene Veredelungsmethoden durch.
Im Wahlfach „Gemüsebau“ werden die Grundlagen des Gemüsebaus gelernt. Beispielsweise werden Einblicke in die Planung eines Selbstversorger-Hausgemüsegartens verschafft und die Lernenden beschäftigen sich mit dem Erwerbsgemüse- und Feldgemüseanbau.
Exkursionen zu Obst- und Gemüsebaubetrieben ermöglichen es, in die große Vielfalt des Obst- und Gemüsebaus einzutauchen und sich mit verschiedenen Vermarktungswegen und -konzepten auseinanderzusetzen. Der gesundheitliche Wert von Gemüse als Lebensmittel wird durch die Beschäftigung mit der Materie bewusst. Hierbei erfolgt ebenfalls die Bewusstmachung des gesundheitlichen Wertes von Gemüse und Obst.
Wie Bio-Tomaten-, Paprika-, Gurken- und Auberginenanbau im großen Stil funktioniert, davon konnten sich die Schülerinnen und Schüler der 3. Klassen bei einer Exkursion zum „BIOhof Geinberg“ ein Bild machen. Sachkundig durch den Betrieb geführt wurden sie vom Florianer Absolventen und pensionierten „Saatbau“ Fachberater Franz Blumenschein. Der zweite Besichtigungspunkt der Exkursion war dem Gemüsebaubetrieb von Familie Huemer in Pupping gewidmet. Hier informierten sich die Schülerinnen und Schüler über die vielfältige Produktion von fast 90 unterschiedlichen Gemüsearten und deren Vermarktung über einen Hofladen, sowie über Spezialmaschinen für den Gemüseanbau.
Die Schülerinnen und Schüler des Wahlfaches Obstbau beschäftigten sich im Rahmen ihrer Exkursion mit der Weintraube sowie der Erd- und Himbeere. Zunächst wurde der „Weinbaubetrieb Rogl“ in Bad Hall besucht. Armin Rogl, selbst Absolvent und seit diesem Jahr Lehrer an der HLBLA St. Florian, führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch den Weingarten. Von der Qualität der Weine (Gelber Muskateller sowie Grüner Veltliner) konnte man sich im Zuge einer Verkostung überzeugen. Die fruchtige Fortsetzung fand ihren Abschluss im Betrieb „Hoffelner Erdbeeren“ in Kremsmünster. Andreas Hoffelner, ebenfalls Absolvent der Höheren Landwirtschaftlichen Bundeslehranstalt St. Florian, gewährte den Schülerinnen und Schülern Einblicke in seinen Betrieb und auch hier konnte man sich von der Qualität überzeugen. So wurden beispielsweise als Abschluss verschiedene Erdbeersorten verkostet, insgesamt standen über 20 verschiedene Sorten zur Auswahl.
Veranstaltung zum Thema „Rechtsextremismus“ und „Gedenkdienst“:
An der HLBLA St. Florian fand kurz vor dem Schulabschluss der 3. Jahrgänge eine Veranstaltung statt, wo vor allem zwei Themen im Fokus standen: „Rechtsextremismus“ und „Gedenkdienst“. Die Schule hatte das Privileg, zwei renommierte Experten als Referenten einzuladen. Dr. Robert Eiter, Jurist, Journalist, Mitbegründer und Sprecher des Oberösterreichischen Netzwerks gegen Rassismus und Rechtsextremismus sowie langjähriges Mitglied des Bundesvorstands des Mauthausen Komitees Österreichs, informierte die Schülerinnen und Schüler über die Gefahren des Rechtsextremismus, insbesondere in Oberösterreich. Leider befindet sich Oberösterreich in Bezug auf rechtsextreme und rassistische Gewalt immer wieder im oberen Spitzenfeld. Dr. Eiter gewährte den Teilnehmenden außerdem Einblicke in das Verbotsgesetz sowie in die Welt der rechtsextremen Symbole und Codes.
Im Anschluss daran hielt Nicolas Robert Lang, Musiker, Sänger und Songwriter, einen Vortrag über seine persönlichen Erfahrungen während seines Gedenkdienstes. Er berichtete von seinem Einsatz im Rahmen des Vereins GEDENKDIENST, einer politisch unabhängigen und überkonfessionellen Organisation, die sich mit den Ursachen und Folgen des Nationalsozialismus und seinen Verbrechen auseinandersetzt. Seit 1992 werden Freiwillige in Länder entsandt, in denen nationalsozialistische Verbrechen stattfanden, in die Verfolgte flüchteten oder in denen noch Überlebende der Verfolgungs- und Vernichtungspolitik leben.
„Unpolitisch sein heißt politisch zu sein, ohne es zu merken!“ (Rosa Luxemburg)
Wien-Exkursion ins „Haus der Geschichte“ und in das „Naturhistorisches Museum“:
Für die Schülerinnen und Schüler des 3B-Jahrgangs stand kurz vor dem Schulabschluss der Besuch des „Hauses der Geschichte“ sowie des „Naturhistorischen Museums“ in Wien auf dem Programm.
Im „Haus der Geschichte“ erhielten die Schülerinnen und Schüler Einblicke in die Zeitgeschichte Österreichs, beginnend ab dem Ende des Zweiten Weltkrieges über die Zwischenkriegszeit und die schreckliche Zeit des Nationalsozialismus bis zur Nachkriegszeit. Beim anschließenden Besuch des Naturhistorischen Museums staunte man über die zahlreichen Ausstellungsobjekte.
Betriebsbesichtigung und anschließender Enten-Burger
Die Schülerinnen und Schüler des 3A-Jahrganges besuchten in der Woche des Schulschlusses das Unternehmen „Die Eiermacher“ in Kremsmünster. Das Unternehmen fokussiert sich auf die biologische Herstellung von Geflügelprodukten – genauer gesagt Bio-Eier, Junghennen, Küken, Junghähne und Bio-Enten. Das moderne und innovative Unternehmen legt neben der hohen Qualität der Produkte ebenfalls großen Wert auf Transparenz und Tierwohl. Gemeinsam staunte man über die Geschichte sowie das Konzept.
Zum köstlichen Abschluss trafen sich die Schülerinnen und Schüler zum Verzehr eines leckeren Enten-Burgers.
Die HLBLA St. Florian wünscht den Schülerinnen und Schülern der 3. Jahrgänge sowie zukünftigen 4. Jahrgänge eine spannende und erfahrungsreiche Zeit in ihrem großen Praktikum.