Unsere Schülerinnen und Schüler absolvieren während ihrer Ausbildung zwei Praktika in der Dauer von 4 Wochen und die sogenannte „Große Praxis“ in der Dauer von 14 Wochen zwischen dem 3. und 4. Jahrgang. Praxisberichte zeigen, welche abwechslungsreichen Erfahrungen gesammelt werden konnten.
In den Pflichtpraktika können die Schülerinnen und Schüler die im Unterricht der fachtheoretischen und fachpraktischen Pflichtgegenstände erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten auf die Berufspraxis anwenden und vertiefen. Sie gewinnen einen umfassenden Einblick in die Organisation von Betrieben und Bereichen der Landwirtschaft. Sie umreißen die Pflichten und Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und reflektieren diese auf die unmittelbare berufliche Situation hin. Sie lernen, sich Vorgesetzten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern korrekt und selbstsicher zu verhalten. Durch die Unterrichts- und Praxiserfahrung erwerben sie eine positive Grundhaltung zum Berufs- und Arbeitsleben.
Das Pflichtpraktikum ist gemäß der Stundentafel in 3 Abschnitten durchzuführen. Zur Anrechenbarkeit ist das Pflichtpraktikum in einem der Zielsetzung der Fachrichtung Landwirtschaft entsprechenden Betrieb abzuleisten und es ist eine facheinschlägige Tätigkeit nachzuweisen. Die Schule leistet hierbei Hilfestellung beim Auffinden geeigneter Praktikumsstellen.
Etwa zwei Drittel unserer Schülerinnen und Schüler nützen diese Gelegenheit, um auch Ländergrenzen zu überschreiten und fachlich und sprachlich (meist) im europäischen Raum „über den Tellerrand“ zu blicken.
Im Folgenden berichten unsere Florianerinnen und Florianer von ihren Praktikumserfahrungen.
Praktikumsbericht aus Oberösterreich (Kematen an der Krems) von Karoline Lehner und Zoe Oberzaucher:
Ein gemeinsames Praktikum verbrachten Karoline und Zoe – beide aus dem 4A-Jahrgang – auf einem Betrieb in Kematen an der Krems (Oberösterreich). Der Betrieb bewirtschaftet rund 30,5 ha Ackerbau und 15 ha Gemüsebau. Zusätzlich werden Mastschweine gehalten und 5 ha Weingärten sowie 5 ha Erdbeerenfelder bewirtschaftet. Das Praktikum hat ihnen sehr gefallen, da es sehr vielfältig war und sie viel ausprobieren durften. Von ihrer Seite eine klare Empfehlung, wenn man sich für Obstbau, Gemüsebau und Ackerbau interessiert.
Praktikumsbericht aus der Schweiz (Kanton St. Gallen) – Jonas Huber:
Jonas Huber – ebenfalls aus dem 4A-Jahrgang – absolvierte sein 14-wöchiges Praktikum in der Schweiz, genauer gesagt im Kanton St. Gallen in der Nähe des Ortes Bad Ragaz. Er arbeitete auf einem Milchviehbetrieb mit ca. 57 Milchkühen, 10 Trockenstehern, 100 Kalbinnen auf einer der dazugehörigen Almen und 30 Kälbern. Bewirtschaftet wurden ca. 30 ha hauptsächlich Grünland. Jonas‘ Tätigkeiten bestanden vor allem im Kontrollieren der Almen und darin, Weiden neu einzuzäunen sowie aus der Stallarbeit.
Neben den zahlreichen und abwechslungsreichen Erfahrungen blieb vor allem eine Situation in Erinnerung: Auf einer Alm musste eine Kalbin aufgrund einer Entzündung des Herzbeutels per Hubschrauber ausgeflogen werden. Die Rettungsaktion glückte, leider starb das Tier kurz nach der Aktion aufgrund ihres Herzproblems. Auf unserer Facebook- sowie Instagram-Seite sieht man das Video der Rettungsaktion.
Praktikumsbericht aus Deutschland (Mecklenburg-Vorpommern) – Stefan Pichler, Paul Riegler und Philipp Mayr-Mauhart:
Ebenfalls ein gemeinsames Praktikum verbrachten Stefan, Paul und Philipp (4B-Jahrgang) auf einem 3200 Hektar großen Ackerbaubetrieb in Mecklenburg-Vorpommern in Norddeutschland. Zu ihren Hauptaufgaben zählten einerseits das Überladewagenfahren während der Ernte und andererseits die Bodenbearbeitung sowie die Wirtschaftsdünung mit Hühnerkot und schlussendlich die Aussaat von Gerste und Weizen. Das gesamte Praktikum war für sie sehr spannend und lehrreich.