Schnelles Internet auch am Land? – Onlinevortrag von Florianer Ab-solvent

Was haben Haibach ob der Donau, Lambrechten, Tarsdorf, Vorderweissenbach, Bad Zell, der hinterste Pechgraben von Großraming oder auch Wartberg an der Krems und große Teile von Kremsmünster gemeinsam?  Alle diese Regionen sind sehr dünn besiedelt und werden bzw. wurden nun mit echtem Glasfaserinternet ausgebaut.

Ähnlich wie vor etwa 40–50 Jahren beim Festnetztelefon haben sich die Gemeinden und vor allem die Bewohnerinnen und Bewohner zusammengeschlossen, um eine bessere Telekominfrastruktur, die im Zentrum bereits vorhanden ist/war, auch für die Bewohnerinnen und Bewohner abseits des Ortskerns verfügbar zu machen. Gerade die aktuelle Corona-Krise hält uns die zukünftige und aktuelle Notwendigkeit von schnellem Internet vor Augen.

Im Gegensatz zu den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gibt es keine Verpflichtung mehr für Provider, den ländlichen Raum auszubauen. Beispielhaft ist hier das Engagement von Jungbäuerinnen und Jungbauern aus Guntendorf und Krühub, die bereits vor 4 Jahren festgestellt haben, dass viele der Anwendungen von Landwirtschaft 4.0 (Webcams, Herdenmanagement, Updates, ….) bei ihnen aufgrund der mangelnden oder instabilen Internetanbindung nicht funktionieren. Binnen 3 Wochen wurden die Unterschriften für den Breitbandausbau gesammelt. Da trotz 65%iger Zustimmung keiner der zahlreichen Marktanbieter hier Breitband (via Glasfaser) ausbauen wollte, wandte man sich im Anschluss an die OÖ Landesglasfaser-Gesellschaft (Fiber Service OÖ), die genau für solche Fälle gegründet worden ist.

„Viele der 40–60-jährigen glauben immer noch, dass der Handymast oder gar 5G auch am Land ausreichend Bandbreite bringt“, erklärt dazu Volker Dobringer (Absolvent der HLBLA St. Florian im Jahr 1993). Seit 5 Jahren betreut er als Mitarbeiter im Breitbandbüro OÖ im Auftrag des Landes Gemeinden und Ortsbauernschaften, die sich nicht mit der schlechten Versorgung abfinden wollen.

In den vergangenen Jahren hat er in ca. 400 Schulungen sowohl Breitbandmultiplikatoren informiert als auch Bürgerinfoabende abgehalten, um über die Notwendigkeit des Ausbaus zu sprechen. Schließlich werden spätestens 2025 bei weiter konstantem Wachstum 74,5% der Haushalte mehr als 500 Mbit im Download (und 300 Mbit/s im Upload benötigen) und der Bau einer solchen Infrastruktur benötigt, von der ersten Idee bis zum Abschluss zwischen 4 und 7 Jahre. Das Land Oberösterreich ist Vorreiter in Österreich beim Ausbau und bei Investitionen in die Breitbandinfrastruktur.

Aufgrund von CORONA findet das Onlinewebinar für Absolventinnen und Absolventen sowie Schülerinnen und Schüler im Internet statt. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen und einen Blick auf die aktuellen Ausbaugebiete und Förderungen zu werfen. Auch können via Mail auch ortsspezifische kostenlose Beratungen angefordert werden. volker.dobringer@breitband-ooe.at )

Interessante Links mit weiteren Informationen:

Netztest: www.netztest.at  (wie schnell ist mein Internet wirklich – bitte abends messen)

Breitbandatlas: www.breitbandatlas.info

Breitbandbüro OÖ: www.breitband-ooe.at  (Förderungsinfos)

Facebookauftritt mit aktuellen News zum Abonnieren: www.facebook.com/breitbandooe

„Der Ausbau im sehr ländlichen Raum kostet einen Provider zwischen 6.000 und 15.000€. Mit Hilfe von Förderungen aus der Breitbandmilliarde und Vorleistungen der Provider sind meist Anschlussgebühren zwischen 300 und 500€ je Haushalt möglich – aber nur wenn fast alle mitmachen.“

Veröffentlicht am 27.04.2020